FCA verkündet Rekordumsatz und bricht Mitgliedermarke
Mitgliederversammlung 2025
Am Dienstagabend veranstaltete der Fußball-Club Augsburg 1907 e. V. seine ordentliche Mitgliederversammlung. Vor über 900 Vereinsmitgliedern konnte der FCA einen Rekordumsatz vermelden. Erstmals kratzte der Klub dabei an der 150-Millionen-Euro-Marke. Zudem gehören nun 30.660 Mitglieder dem Verein an.
Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Müller und die Prüfung der Beschlussfähigkeit durch Präsidiumsmitglied Raphael Brandmiller begrüßte Präsident Markus Krapf die Profi-Mannschaft um Cheftrainer Sandro Wagner unter dem Applaus der Anwesenden.
FCA bricht Marke von 30.660 Mitgliedern
Eine mehr als erfreuliche Nachricht konnte Krapf bereits zu Beginn verkünden: Mit nun 30.660 Mitgliedern war es seit seinem Amtsantritt gelungen, das von ihm gesteckte Ziel zu erreichen, genau so viele Mitglieder zu versammeln, wie Zuschauer in der WWK ARENA Platz haben.
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Anschließend ordnete er die aktuelle Neuausrichtung des FC Augsburg in eine längere Entwicklungslinie ein und erinnerte daran, dass der Verein immer dann erfolgreich war, wenn er mutige Entscheidungen konsequent verfolgte. „Mut, Geduld und Zusammenhalt waren die entscheidenden Faktoren“. Der Blick zurück auf zwei Jahrzehnte – vom infrastrukturellen Mangel an der Donauwörther Straße bis zur Europa-League-Nacht in Liverpool – diene als Argument für den eingeschlagenen Kurs. Kritische Stimmen habe es immer gegeben, doch gerade die vermeintlichen Risiken hätten Aufstiege, Klassenerhalt und die besten Bundesliga-Jahre erst möglich gemacht. Vor drei Jahren habe der Verein „sich auf einem kontinuierlichen Sinkflug“ befunden. Die Konsequenz waren neue Strukturen, höhere Ambitionen und klare Ziele. Dass dieser Weg Wirkung zeigt, belegte er mit Zahlen: bessere Platzierungen, steigende Zuschauer- und Mitgliederzahlen und ein wachsendes sportliches Fundament.
Zentraler Baustein bleibe laut Krapf die Ausbildung eigener Talente. „Unsere Jungs sollen in unserem Klub ihren Traum vom Profifußball verwirklichen“. Die Mitgliederumfrage, nach der 92 Prozent die Entwicklung der Eigengewächse priorisieren, sei Verpflichtung und Leitplanke. Der jüngste Heimsieg gegen Wolfsburg diente als Beleg für die Glaubwürdigkeit des Ansatzes. „Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wie Sandro Wagner nach vier Niederlagen in einem so wichtigen Spiel zwei Youngster aus unserer Akademie in die Startelf beordert, weil er es nicht nur sagt, sondern wirklich von ihnen überzeugt ist.“ Die Entwicklung des Kaders zeige zudem ökonomischen Nutzen: „Unser Kaderwert ist allein durch ihre Entwicklung um mehr als 20 Millionen Euro gestiegen.“ Seine Schlussbotschaft: Der FCA müsse ambitioniert bleiben, aus der Komfortzone treten und den eingeschlagenen Weg weitergehen. „Veränderungen benötigen Zeit. Veränderungen benötigen Geduld.“
Ein Rekordjahr als Fundament für die Zukunft
Geschäftsführer Michael Ströll eröffnete seinen Bericht ebenfalls mit einem Dank an den Aufsichtsrat für die vertrauensvolle und beständige Zusammenarbeit der vergangenen Jahre. Anschließend blickte er auf die Zeit vor rund einem Jahr zurück, als der FCA am 11. Spieltag mutlos wie selten zuvor beim 0:3 im Auswärtsspiel beim FC Bayern München auftrat. Die derzeitige Ausgangslage sei nur eine Momentaufnahme, doch Ausdruck eines länger angelegten Weges, „von dem wir alle wissen, dass er kein Sprint ist“. Dieser Kurs beruhe auf den Mitgliedern und ihren Vorgaben. Die Befragung vor einigen Jahren habe Werte wie Zusammenhalt, Mut und Zielstrebigkeit bestätigt und klar benannt, „dass unsere Nachwuchsspieler in der WWK ARENA auflaufen sollen“. Auf dieser Basis traf der Verein auch schwierige Entscheidungen. Die Veränderung auf der Trainerposition sei „beileibe nicht leichtgefallen“, Jess Thorup „ist ein feiner Mensch“, mit dem man sich auch nach der Trennung „mehrfach ausgetauscht“ habe. Ströll dankte ihm ausdrücklich: „Er ist hier jederzeit willkommen.“
Die weitere Arbeit setze nun ein sportliches Team fort, das „über enorme Expertise verfügt“ und den Stilwechsel zu einem aktiveren Fußball vorantreibt. Dass dieser Weg trägt, zeige nicht nur die Entwicklung von Mert Kömür und Noki Banks – „zwei herausragende Talente in unseren Reihen“ – sondern auch eine interne Haltung, die fördert statt verwirft, etwa als Sandro Wagner nach dem Leipzig-Spiel zu Banks sagte: „Wir hatten alle keinen guten Tag, aber ich verspreche dir schon heute: Du wirst gegen Dortmund wieder deine Chance bekommen, denn das ist unser Weg.“ Alle im Verein hätten die Überzeugung, den zukunftsfähigen Weg weiterzugehen, das zeige auch der Umstand, dass Chrislain Matsima seinen Vertrag vorzeitig „bis 2030“ verlängert habe. „Unser Weg dient nur einem Ziel: dem Wohl des FCA.“
Anschließend blickte er auf die wirtschaftliche Lage der Kapitalgesellschaft. In der Saison 2024/25 erzielte der FCA erneut – nach dem Rekordergebnis im Vorjahr – einen Rekordumsatz in Höhe von knapp 150 Millionen Euro, darunter insbesondere die Transfereinnahmen durch Ermedin Demirović, Arne Engels und Felix Uduokhai. Den Einnahmen standen Ausgaben in Höhe von 128 Millionen Euro gegenüber. Mit einem Überschuss von über 18 Millionen Euro verzeichnete der FCA somit den zweithöchsten Gewinn seiner Vereinsgeschichte und kann damit die bewusst kalkulierten Verluste aus den vergangenen Jahren ausgleichen. Das Eigenkapital sei mit über 60 Millionen zudem so hoch wie nie zuvor.
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Nach dem Bericht der KGaA übergab Raphael Brandmiller an Vorstand Jürgen Urban, der in seiner Position erstmals den Jahresabschluss des Fußball-Club Augsburg 1907 e. V. vorstellte. Im Geschäftsjahr 2024/25 erzielte der Verein Erträge von 6,502 Millionen Euro – ebenfalls ein Rekordergebnis. Die Aufwendungen beliefen sich auf 6,432 Millionen Euro. Der Gewinn in Höhe von 70.121 Euro wurde in voller Höhe in die Rücklagen des Vereins eingestellt.
Danach ließ Aufsichtsratsmitglied Manfred Ringer von den Ski- und Bergfreunden das vergangene Jahr aus Sicht seiner Abteilung gewohnt humorvoll Revue passieren. Zugleich trat er letztmals in der Funktion als Vorsitzender auf und wurde unter großem Applaus verabschiedet. Angekündigt wurde er von Carolin Weirather, die vor Kurzem als Vorsitzende der FCA-Skiabteilung gewählt wurde. Nach 34 Jahren in der Vorstandschaft war für Ringer die Zeit für seinen Rückzug gekommen.
Nach Wortbeiträgen aus der Mitgliederversammlung zu den Berichten wurden die Vorstände und Aufsichtsräte für das Geschäftsjahr 2024/25 mit großer Mehrheit entlastet.
Vier eingereichte Anträge konnten aus verschiedenen Gründen nicht behandelt werden. Über einen fünften Antrag, dem Bekenntnis zum Rosenaustadion als Vereinsdenkmal, stimmte die Versammlung im Anschluss an einen Wortbeitrag des Antragsstellers Markus Widmann als Vorsitzendem des Ulrich-Biesinger-Tribüne e.V. ab. Dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.
Ehrungen für verdiente Mitglieder
Unter dem Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ wurden jene Mitglieder namentlich hervorgehoben, die dem FCA seit 25, 40 oder 50 Jahren verbunden sind. Beim vergangenen Bundesliga-Heimspiel gegen den Hamburger SV hatten sie bereits von Präsident Markus Krapf am Spielfeldrand ihre Urkunde für langjährige Vereinstreue erhalten.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Personen mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet: Karl-Heinz Erdle, Dr. Klaus Leuthe, Markus Nix, Horst Prokisch, Veronika Scheifele, Frank Schnabel, Maximilian Schreittmiller, Walther Seinsch
Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde folgende Person mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet: Eugen Sirch
Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde folgenden Personen die Ehrenmitgliedschaft verliehen: Erich Herrmann, Luitpold Lochbrunner, Günter Storz, Sibylle Vötterle, Arno Wehrmann
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung hatten die Mitglieder die Gelegenheit zu persönlichen Wortmeldungen. Diese wurden aufgenommen, beantwortet oder diskutiert.
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