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Was macht eigentlich Axel Bellinghausen?

„Meine Sympathie für den FCA ist immer noch sehr groß!“

Verein 06.09.2022, 10:00

Axel Bellinghausen kam 2009 vom 1. FC Kaiserslautern zum FCA, mit dem er 2011 in die Bundesliga aufstieg. 2012 wechselte er als Spieler zu seinem Stammverein Fortuna Düsseldorf und wurde unter Friedhelm Funkel 2017 zum Co-Trainer berufen. Inzwischen arbeitet er seit einem Jahr in der Geschäftsstelle der Fortunen. Im Stadionkurier spricht Bellinghausen über sein neues Aufgabengebiet und seine erfolgreichen Jahre beim FCA.

Hallo Axel, wo habe ich dich denn gerade erreicht?
In unserer Arena in Düsseldorf, wir drehen gerade ein Video und ich unterstütze unser Team bei den Aufnahmen.

Videodreh? Da kannst du uns sicher mehr verraten.
Wir produzieren einen Werbe-Clip mit den drei Vereinslegenden Lumpi Lambertz, Adam Bodzek und Oliver Fink und ich kümmere in meiner Funktion als Geschäftsstellen-Mitarbeiter ein bisschen um die Jungs.

Du hast es eben schon verraten, du arbeitest seit einem Jahr in der Geschäftsstelle bei Fortuna Düsseldorf.
Genau, ich verstärke hier inzwischen das Vermarktungsteam und gehe dieser Arbeit tagtäglich nach, so wie sich das gehört.

Da haben sie mit dir ja genau den richtigen Mann verpflichtet, denn mehr Identifikation als du ist ja kaum noch möglich.
Für mich ist dieser Job in jeder Hinsicht ein Glücksfall, ich bin hier in diesem Verein groß geworden und kenne den Club mit all seinen Facetten in- und auswendig. Nach meiner Zeit als Co-Trainer geht es also nahtlos weiter. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, ich habe eine gewisse Vorreiterrolle, denn ich bin quasi der erste Ex-Profi, der jetzt hier auf der Geschäftsstelle arbeitet, wenn man Chris Weber mal ausklammert, der über den Scoutingbereich den Aufstieg zum Sportdirektor geschafft hat.

Stichwort Co-Trainer. Friedhelm Funkel hat dich 2017 in sein Team geholt. Das war sicherlich eine tolle Erfahrung für dich. Fehlt dir nicht der Geruch des Rasens?
Ich war 18 Jahre als Profi aktiv, dann vier Jahre als Co-Trainer, ich hatte also genug Zeit, mich zu akklimatisieren und mich auf meine neue Rolle vorzubereiten und konnte mich wunderbar damit anfreunden. Ich glaube schon, dass viele Spieler ein Problem damit haben, wenn die Karriere von einem Tag auf den anderen zu Ende ist. Das war bei mir glücklicherweise nicht so.

Die Fortuna ist auch unzertrennlich mit den Toten Hosen verbunden, ich nehme mal an, dass du mit Campino und Co. sicherlich schon das eine oder andere Alt geleert hast.
Aber selbstverständlich. Die Toten Hosen sind Kult und absolute Fortuna-Fans und ich empfinde es als Ehre, sie zu meinem Freundeskreis zu zählen.

Wie ist denn deine offizielle Berufsbezeichnung?
Nachdem ich ein Jahr zum Reinschnuppern in verschiedenen Bereichen tätig war, haben sie mir jetzt den Titel „Hospitality Sales Manager“ verliehen (lacht).

Klingt gut.
Ja, aber anfangs bin ich etwas erschrocken und habe gefragt, ob sich für mich dadurch irgendetwas verändert. Aber die meinten nur, „nee nee, mach einfach nur so weiter wie bisher“ (lacht). Ich kümmere mich in erster Linie um unsere Sponsoren und versuche neben der Betreuung auch neue Partner zu generieren.

Kommen wir auf Augsburg zu sprechen. Du bist 2009 vom 1. FC Kaiserslautern nach Augsburg gewechselt. Hast du noch in Erinnerung, wie dieser Transfer zustande kam und warum es ausgerechnet der FCA wurde?
Ja natürlich, denn ich habe ja nicht so häufig den Verein gewechselt und deshalb bleibt das auch im Hinterkopf haften. Andreas Rettig hat mich 2009 kontaktiert und dann haben wir uns ein paar Mal getroffen und die ersten Gespräche geführt. Es folgte eine schöne Präsentation mit dem Umzug vom Rosenaustadion in die neue Arena, dann hat man meine Frau und mich nach Augsburg eingeladen, wir haben uns die Stadt angekuckt und nach einem abschließenden Gespräch mit Trainer Jos Luhukay war die Entscheidung gefallen.

"Wir haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben"

Es wurden für dich drei sehr erfolgreiche Jahre, trotz einer verpassten Relegation 2010 gegen den 1. FC Nürnberg. Am Ende stand der sensationelle Aufstieg in die Bundesliga und du warst dabei, als Vereinsgeschichte geschrieben wurde.
Wir haben etwas geschafft, das fast doppelt historisch anzusiedeln ist, denn in der Vergangenheit konnte man immer wieder erleben, wie Klubs nach einer verpassten Relegation nicht mehr richtig auf die Beine gekommen sind. Wir hatten damals wirklich eine sensationelle Mannschaft, Hertha BSC ist als Schwergewicht zwar vorne wegmarschiert, aber wir waren immer zur Stelle, wenn es darauf ankam. Wir haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die bis heute weitergeführt wird, denn der FCA wehrt sich sehr zu meiner Freude immer wieder erfolgreich gegen die 2. Bundesliga.

2010 beim DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen warst du gar nicht im Kader, wie ich gesehen habe. Was war denn da los?
Ich war leider verletzt, aber das ist trotzdem einer dieser Momente, die einem im Gedächtnis bleiben, auch wenn ich selber nicht vor Ort dabei war. Damals ist ja das wunderschöne Lied „Augsburg ist viel schöner als Berlin“ entstanden. Auch wenn wir nicht ins Finale gekommen sind, war das eine wunderbare Geschichte, denn man muss es als Zweitligist erst einmal bis dahin schaffen.

Du warst ein Spieler, der die linke Seite beackert hat und immer 101 Prozent gegeben hat. Das haben die FCA-Fans auch honoriert und dein Ruf ist auch 2022 immer noch sehr gut hier in Augsburg.
Das freut mich jetzt wirklich sehr, dass du das sagst. Es ist immer meine wichtigste Intention gewesen, Kampf, Einsatz, Herz und Leidenschaft abzuliefern. Und unsere linke Seite war damals wirklich sehr stark besetzt. Ich erinnere an Tobi Werner, der zurecht in Augsburg einen Heldenstatus genießt, an Ibo Traore, der unheimlich schnell und wendig war oder an Marcel de Jong, der die Räume stets exzellent zugemacht hat. Du siehst, ich gerate fast ein bisschen ins Schwärmen.

Hast du noch Kontakt zu den früheren Kollegen?
Ja schon, mit Daniel Brinkmann, der jetzt Trainer beim SC Wiedenbrück in der Regionalliga West ist, habe ich oft Kontakt. Auch mit Tobi Werner und Simon Jentzsch, der im FC Bayern Campus tätig ist. Dann noch mit Michael Thurk, Nando Rafael und auch mit Jonas de Roeck, der als Cheftrainer mit KVS Westerlo in die Jupiler League, die erste belgische Liga, aufgestiegen ist. Es ist auffällig, dass viele Spieler von damals auch heute noch im Fußballgeschäft mitmischen.

Wie intensiv verfolgst du das Geschehen in Augsburg?
So gut es halt geht. Ich würde lügen, wenn ich jetzt sagen würde, dass ich da total nah dran bin, aber ich bin schon informiert und meine Sympathie für den FCA ist immer noch sehr groß! (ws)

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Stadionkurier