Schalke im Check: Zwischen Enttäuschung und Entscheidung
Königsblau seit acht Spielen ohne Sieg
Das Revierderby in Dortmund verlor der FC Schalke 04 deutlich, bereits vor der Unterbrechung war Königsblau nach starker Hinrunde jedoch seiner Form hinterhergelaufen. Vor allem in der Offensive drückt bei den Knappen der Schuh. Schalke im Check vor dem Duell am Sonntag (24. Mai, 13.30 Uhr).
Viel schlimmer hätte der Restart der Bundesliga für den FC Schalke 04 wohl nicht laufen können. 0:4 verloren die Knappen das prestigeträchtige Revierderby bei Erzrivale Borussia Dortmund. Es war die höchste Niederlage für Königsblau in diesem Duell seit knapp 54 Jahren. Trainer David Wagner bezeichnete die Niederlage noch Tage später als "wahnsinnige Enttäuschung" und forderte: "Wir müssen jetzt eine Reaktion zeigen."
Bereits vor der zehnwöchigen Unterbrechung der Saison lief es für Schalke allerdings nicht mehr. An die starke Hinrunde hatte die Mannschaft von Trainer Wagner zum Rückrundenauftakt gegen Gladbach (2:0) zunächst nahtlos angeknüpft. In den folgenden acht Spielen blieben die Knappen allerdings sieglos, gegen Bayern (0:5), Leipzig (0:5), Köln (0:3) und zuletzt Dortmund setzte es zudem deutliche Niederlagen. So holte Königsblau in diesem Zeitraum nur vier Punkte – bei einem Torverhältnis von 2:19.
Schalker Sturmflaute: Nur vier Teams trafen seltener
Diese Statistik zeigt deutlich, woran es auf Schalke aktuell vor allem hapert: der Offensive. Von allen Bundesligisten haben nur Union sowie die drei Letzten Düsseldorf, Bremen und Paderborn weniger Tore geschossen als die Knappen (33). An der Sturmflaute konnte auch FCA-Leihgabe Michael Gregoritsch zuletzt nichts ändern. Der Österreicher, der bis zum Saisonende an Schalke verliehen ist, legte gegen Gladbach mit einem Tor und einer Vorlage ein starkes Debüt hin, seitdem wartet er aber auf ein Erfolgserlebnis.
An der aktuellen Misere haben sicher auch die Ausfälle von einigen Stammspielern ihren Anteil. Zwar haben Salif Sané, Suat Serdar (mit sieben Treffern gefährlichster Schalker) und Daniel Caligiuri ihre Verletzungen in der Saison-Unterbrechung auskuriert, Benjamin Stambouli und Omar Mascarell (beide Aufbautraining) fallen allerdings weiter aus. Und mit Jean-Clair Todibo (Sprunggelenk) und Amine Harit (Innenband) hat Wagner seit dieser Woche die nächsten beiden Verletzten zu beklagen.
Wagner: "Eine Woche der Vorentscheidung"
In der Winterpause stand Königsblau noch auf Platz fünf, mittlerweile sind die Knappen auf Rang acht abgerutscht. Nach einem enttäuschenden Platz 14 im Vorjahr droht Schalke die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb erneut zu verpassen – zu wenig für die treuen Fans, die internationale Auftritte gewohnt sind. Die kommende Englische Woche mit der Partie gegen Augsburg als Auftakt hat für Wagner daher eine große Bedeutung. "Das Spiel läutet eine Woche der Vorentscheidung ein", betont der 48-Jährige.
In der aktuellen schwierigen Situation sei er vor allem als Psychologe gefragt, so der Schalker Trainer. "Es ist meine größte Aufgabe, den Jungs Vertrauen zu geben, auch in einer Situation, in der das eine oder andere nicht so leichtfällt." Speziell nach der deutlichen Niederlage im Derby sei es "super wichtig, dass wir am Sonntag ins Spiel gehen und zeigen, dass wir alles tun werden, um es zu gewinnen".
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