Leverkusen im Check: Nie mehr Vizekusen?
Alonso-Elf als heißer Titelkandidat
Profis
10.01.2024, 15:00
Nach einer kurzen Winterpause empfängt der FC Augsburg am 17. Spieltag den Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen in der WWK ARENA. Das Team von Trainer Xabi Alonso dominiert die Liga bislang nach Belieben und thront in der Tabelle ganz oben. Die Werkself im Check vor dem Spiel am Samstagnachmittag (15.30 Uhr).
Sie sind die Überflieger der diesjährigen Bundesliga-Saison: Mit vier Punkten Vorsprung steht Bayer 04 Leverkusen an der Tabellenspitze – vor dem Rekordmeister aus München, der allerdings ein Spiel weniger absolviert hat. Die Werkself gewann dabei 13 ihrer 16 Ligapartien und ist als einzige Mannschaft in ganz Europa wettbewerbsübergreifend noch ohne Niederlage. Es wirkt so, als wäre dem Leverkusener Durchmarsch aktuell wenig entgegenzusetzen. Im DFB-Pokal (Viertelfinale) sowie auch in der Europa League (sechs Spiele, sechs Siege) unterstrichen die Leverkusener ebenfalls ihre eindrucksvolle Form.
Endet in diesem Sommer also der "Vizekusen"-Fluch und kann sich Bayer erstmals seit 1993 wieder mit einem Titel belohnen? Die Weichen hierfür werden in den kommenden Wochen gestellt, denn mit Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Odilon Kossounou (Elfenbeinküste) und Amine Adli (Marokko) fehlen der Werkself aufgrund des Afrika-Cups gleich vier nominelle Stammspieler. Victor Boniface, der für Nigeria nominiert war, fällt wegen einer Muskelverletzung für das Turnier aus. Im letzten Bundesliga-Spiel vor der Winterpause testete Cheftrainer Xabi Alonso schon einmal, wie es ohne die Afrika-Cup-Fahrer in der Startelf laufen kann. Boniface-Ersatz Patrik Schick schnürte prompt einen lupenreinen Hattrick und setzte somit auch gegen den VfL Bochum die Weichen auf Sieg (4:0).
Kluge Transfers im Sommer
Die Hausaufgaben wurden allen Anschein vor allem in der Sommerpause erledigt, das zeigen die Transfers, die allesamt mit gewaltiger Wucht einschlugen. Dabei namentlich hervorzuheben sind vor allem Linksverteidiger Alejandro Grimaldo und der nun verletzte Boniface, die in der ersten Saisonhälfte überragten und zusammen mit Florian Wirtz und Jeremie Frimpong maßgeblichen Anteil am Leverkusener Aufschwung haben. Aber auch Routinier Granit Xhaka als Stabilisator im Mittelfeld sorgt dafür, dass die Werkself mit zwölf Gegentoren die beste Abwehr der Liga stellt.
Ausschließlich die Erinnerungen an die letzten Aufeinandertreffen mit dem FC Augsburg dürften die Stimmung bei der Alonso-Elf ein wenig trüben. In der vergangenen Saison hatten die Fuggerstädter ihrem eigenen Leverkusen-Fluch ein Ende gesetzt und gewannen erstmals nach zwölf Jahren Erstklassigkeit ein Bundesliga-Spiel gegen Leverkusen – und dann sogar gleich in doppelter Ausführung. Für alle FCA-Anhänger sicherlich eine Quote, die vor ausverkauftem Haus am Samstag gerne so fortgeführt werden darf.
