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Stanić: "Das war ein ganz besonderes Gefühl"

Vom FCA-Eigengewächs zum Profi - Der Verteidiger über seinen Weg in die Bundesliga

Nachwuchs 23.06.2020, 10:30

Jozo Stanić spielt beim FC Augsburg, seitdem er 13 Jahre alt ist. Bereits zuvor wurde er zweimal nach dem Probetraining abgelehnt - und schaffte doch noch den Sprung zu Rot-Grün-Weiß. Der Verteidiger blickt zurück auf seinen Weg in die Bundesliga.

Als Jozo Stanić im Februar 2019 nach seinem Bundesliga-Debüt gegen Werder Bremen im Flugzeug gen Heimat saß, liefen die vergangenen Jahre  vor seinem inneren Auge wie ein Film ab. Wie er in der D-Jugend bei den Talentsichtungstagen des FC Augsburg nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Wie er beim ersten Probetraining durchgefallen war. Wie er beim zweiten Probetraining durchgefallen war. Und wie er dann doch noch von dem Verein verpflichtet wurde, in dessen Trikot er schon immer auflaufen wollte.

„Als Augsburger Junge wollte ich schon immer für den FCA spielen“, sagt Stanić heute, und blickt zurück auf seinen Weg zu Rot-Grün-Weiß, auf dem er einige Rückschläge wegstecken musste. Nach sechs Jahren bei seinem ersten Verein TSV Schwaben Augsburg war er zum FC Stätzling gewechselt, und dort fiel er auf. Er fiel so sehr auf, dass er zweimal zum Probetraining beim FC Augsburg eingeladen wurde – doch zweimal wurde er nicht genommen. „Wenn man beim ersten Mal abgelehnt wird, gibt man beim zweiten Mal noch mehr Gas. Dann wird man wieder abgelehnt – das ist nicht schön“, berichtet Stanić, der aber noch eine Chance bekommen sollte.

Im vierten Anlauf gelingt der Sprung zu den Fuggerstädtern

Denn in der D-Jugend, kurz nach den Talentsichtungstagen und den beiden Probetrainings, spielte er mit dem FC Stätzling in der Liga gegen den FCA – und dieses Mal überzeugte er durchweg. „Da habe ich gut gespielt. Der FCA hat mich gescoutet und meinen Vater bezüglich eines Wechsels kontaktiert. Er hat mich gefragt, ob ich das will – natürlich wollte ich das! Ich habe mich riesig darauf gefreut“, berichtet Stanić, der so doch noch bei den Fuggerstädtern landete.

Der Weg zum FCA war geschafft, doch der Anfang für den damals 13-Jährigen war nicht leicht. Im Gegenteil: „Anfangs habe ich mich schwergetan. Das einzige, was ich vorher gelernt hatte, war hinten den Ball rauszuhauen und meine Zweikämpfe zu gewinnen. Als ich zum FCA gekommen bin, musste ich auch mit dem Ball was anfangen und an meinem Spielaufbau arbeiten.“ In der U14 gehörte er zwar noch nicht zu den Stammspielern, doch das änderte sich ab der U15, als er in der Regel jedes Spiel absolvierte. „Ich habe versucht, an mir zu arbeiten und musste über Jahre meinen Spielaufbau verbessern. Heute habe ich einen soliden Spielaufbau, auch wenn immer Luft nach oben ist. Ich bin zufrieden mit der Entwicklung“, sagt Stanić.

Kontinuierlicher Weg nach oben

In den folgenden Jahren kletterte er kontinuierlich die Leiter im Nachwuchsleistungszentrum herauf: Zwei Jahre spielte er in der U17, zwei Jahre in der U19, im letzten Jahr war er dort sogar Kapitän. Es folgte der Sprung in die U23  - und das erste Trainingslager mit den Profis. Der damalige Trainer der Bundesliga-Mannschaft, Manuel Baum, erinnerte sich aus seiner Zeit als Cheftrainer Nachwuchs an Stanić und lud ihn zu den Profis ein. „Als er mich angerufen hat und gesagt hat, dass ich mit ins Trainingslager fahre, war ich überglücklich. Ich habe dort sehr viel gelernt.“

Er sammelte dort Erfahrung und Wissen, das er bald darauf auf dem Rasen umsetzen konnte: Denn kurz nach dem Trainingslager stand Stanić das erste Mal im Bundesliga-Kader gegen Fortuna Düsseldorf, doch zu einem Einsatz kam er nicht. Das änderte sich einige Wochen später, als der FCA in Bremen gastierte. Es stand bereits 0:4, die 88. Minute war angebrochen. Stanić wärmte sich hinter dem Tor auf, mit einem Einsatz rechnete er aber nicht mehr. Und dann ging alles ganz schnell. „Auf einmal sind ein paar Leute von der Bank aufgesprungen und haben meinen Namen gerufen. Ich habe mein Trikot und meine Schienbeinschoner angezogen und dann stand ich schon auf dem Platz. Ich hatte auch ein paar Aktionen, dann war das Spiel vorbei.“

Die Momente des Spiels rasten an ihm vorbei. Realisieren konnte Stanić dies erst, als er im Flugzeug nach Hause saß und über seinen Weg vom ersten Probetraining bis zu seinem ersten Auftritt vor großer Kulisse nachdachte. Ein Weg, der ihn mit Stolz erfüllt. „Das war ein ganz besonderes Gefühl und hat mir extra Motivation gegeben. Ich war unglaublich stolz, weil ich dreimal abgelehnt worden bin. Dann habe ich es geschafft, für den FC Augsburg in der Bundesliga zu spielen.“

Spielpraxis in der U23

Trotz der deutlichen Niederlage sicherten die Fuggerstädter am Ende den Klassenerhalt, doch Stanić muss seitdem auf seinen zweiten Einsatz bei den Profis warten. Aufgrund einiger Verletzungen stand er zwar noch einige Male im Bundesliga-Kader, gespielt hat er nur für die U23. „In der Zeit, als ich im Kader war, haben mir die Spiele gefehlt und ich hatte am Wochenende keine Spielpraxis. Dann haben wir ausgemacht, dass ich wieder in der U23 spiele und Spielpraxis sammle. Es ist nicht gut, wenn man als junger Spieler nicht spielt. Man lernt nur, wenn man spielt“, sieht Stanić die jüngsten Entwicklungen jedoch gelassen.

Eines ist aber auch klar: „Ich hoffe, dass noch weitere Spiele für den FCA in der Bundesliga folgen werden. Viele Freunde von mir sind Fans vom FCA und sind immer im Stadion im Block hinter dem Tor. Es ist für mich etwas ganz Besonderes, dass ich für den FCA spielen darf.“

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Jozo Stanić