Schalke im Check: Das Warten auf den Sieg
Königsblau seit Januar ohne Dreier
Nach zehn Spielen wartet der FC Schalke 04 weiter auf den ersten Saisonsieg. Zur sportlichen Misere beim Tabellenletzten kamen zuletzt zu allem Überfluss auch noch Verletzungssorgen und viel Unruhe neben dem Platz. Königsblau im Check vor dem Duell am Sonntag (15.30 Uhr).
Als der FC Schalke 04 das letzte Mal einen Bundesliga-Sieg feierte, war die Welt noch eine andere. Vor über 60.000 begeisterten Zuschauern gewann Königsblau im Januar in der ausverkauften Schalker Arena 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Mann des Abends war Michael Gregoritsch, der als Leihspieler vom FC Augsburg in seinem ersten Spiel mit einem Tor und einer Vorlage einen Einstand nach Maß feierte.
Seitdem ist viel passiert. Corona, Lockdown, Restart, Spiele ohne Zuschauer. Auf einen Sieg in der Bundesliga wartet Schalke seit dem Dreier gegen die Fohlen allerdings. 26 Spiele sind es mittlerweile, länger musste einst nur Tasmania Berlin auf ein Erfolgserlebnis warten (31).
Mit drei Punkten aus zehn Spielen und einem Torverhältnis von 6:31 stehen die Knappen am Tabellenende. Auch unter Trainer Manuel Baum, der von 2016 bis 2019 zweieinhalb Jahre den FCA betreute, ist die erhoffte Wende bislang ausgeblieben. Der 41-Jährige hatte bereits nach dem zweiten Spieltag für den glücklosen David Wagner übernommen. Baums Bilanz: drei Unentschieden und fünf Niederlagen.
Reschke, Harit & Co.: Viel Unruhe neben dem Platz
„Wir sind total verärgert und es ist fast schon zum Kotzen“, ärgerte sich der sonst eher ruhige Baum nach der jüngsten Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen (0:3). Seine Mannschaft hatte großen Aufwand betrieben, war aber erneut glücklos geblieben. „Es ist typisch für Mannschaften, die unten stehen, dass man noch deutlich mehr machen muss, um zu gewinnen“, so Baum.
Als wäre die sportliche Misere nicht schon genug, gab es auf Schalke auch abseits des Platzes zuletzt immer wieder Unruhe. Ende November gab der Verein zunächst die Trennung vom Technischen Direktor Michael Reschke bekannt, ehe auch noch Nabil Bentaleb und Amine Harit vom Training freigestellt wurden. Zudem wurde der Vertrag von Vedad Ibisevic zum Ende des Jahres aufgelöst. Harit darf seit dieser Woche immerhin wieder mit der Mannschaft trainieren.
Als wäre all das nicht schon genug, fehlen Schalke auch noch einige wichtige Stützen. Innenverteidiger Salif Sané (Trainingsrückstand) fällt wohl weiter ebenso aus wie Angreifer Goncalo Paciencia (Knieverletzung). Und nachdem gegen Leverkusen zuletzt sowohl Torwart Ralf Fährmann als auch Stellvertreter Frederik Rönnow verletzt ausfielen, musste der 35-jährige Michael Langer, eigentlich die Nummer drei, nach über 13 Jahren Bundesliga-Pause aushelfen. Mit einigen starken Paraden war Langer stärkster Schalke.
Baum: „Jetzt kommen die entscheidenden Spiele“
Am Donnerstag wendete sich der Vorstand mit einem offenen Brief an alle Fans und Mitglieder, um diese für die kommenden Wochen und Monate auf einen gemeinsamen Weg einzuschwören. „Wir brauchen eure Unterstützung und den starken Zusammenhalt im Verein, der die Knappen immer ausgezeichnet hat“, hieß es darin. „Nur gemeinsam schaffen wir es, in der 1. Bundesliga zu bleiben.“
Nachdem Schalke bislang fast ausschließlich gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte ranmusste, stehen für Königsblau nach der Partie in Augsburg vor Heilig Abend noch zwei Heimspiele gegen Freiburg und Bielefeld auf dem Programm - zwei Mannschaften, die ebenfalls im Tabellenkeller stehen. „Jetzt kommen für uns bis Weihnachten die entscheidenden Spiele“, stellte Baum bereits nach dem Spiel gegen Leverkusen klar. „Mit Gegnern, die auf Augenhöhe sind.“
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