Der FC Augsburg hat einen neuen Dauerbrenner: Elvis Rexhbecaj. Mit 24 Jahren hat der Mittelfeldspieler bereits über 100 Spiele in der Bundesliga bestritten und stand schon für den VfL Wolfsburg, den 1. FC Köln und den VfL Bochum auf dem Platz. Im Interview mit dem Stadionkurier sprach der Linksfuß über den Sieg in Leverkusen und seinen fußballerischen Werdegang.

Elvis, erstmal Glückwunsch zum Sieg gegen Bayer Leverkusen. War dir als Neuling eigentlich bewusst, dass ihr damit Historisches für den FCA geleistet habt?
Vor dem Spiel kannte ich die Negativserie des FCA gegen Leverkusen noch nicht, aber durch die Medien bin ich natürlich darauf aufmerksam geworden. Umso schöner, dass sie jetzt mit dem Sieg gegen die Werkself der Vergangenheit angehört. Einmal ist schließlich immer das erste Mal. Dort zu bestehen, war aber nicht leicht, die Leverkusener haben uns das Leben ziemlich schwergemacht und wir mussten richtig kämpfen.

Du bist jetzt seit wenigen Wochen hier in Augsburg und in den Medien konnte man häufig lesen, dass Enrico Maaßen einen ziemlich großen Anteil an deinem Wechsel hatte. Wie hat er dich vom Transfer zum FCA überzeugt?
Ich denke, der Trainer spielt bei jedem Transfer eine wichtige Rolle und die Gespräche hier in Augsburg waren von Beginn an sehr gut. Er hat mir seine Spielidee erklärt und dass ich in seinen Planungen eine wichtige Rolle spiele. Ich bin ein Spieler, der für das Team arbeitet und nicht unbedingt im Vordergrund stehen muss. 

Mit deinen 24 Jahren hast du bereits über 100 Bundesliga-Spiele bestritten und bist auch in der Liga schon ziemlich rumgekommen. Würdest du dich denn selbst schon als erfahrenen Spieler bezeichnen?
Würde ich. Allgemein sagt man, dass man mit 50 Bundesliga-Spielen in der Liga angekommen ist. Bei mir sind es jetzt doppelt so viele, das ist für das Alter von 24 Jahren keine schlechte Quote, oder?

Absolut. Los ging für dich alles beim VfL Wolfsburg, bei dem du bis zuletzt unter Vertrag standst. Ich habe gelesen, dass dein Vater dort als Platzwart arbeitet. 
Das stimmt. Wir sind 2010 gemeinsam als Familie nach Wolfsburg gezogen und für meinen Vater war es natürlich wichtig, dass er dort möglichst schnell eine Arbeit findet. Er hat dann als Platzwart beim VfL angefangen und damit seinen Traumjob gefunden. Für mich als Jugendspieler war das natürlich auch nicht schlecht, denn er war schon vorher bei all meinen Spielen dabei und dadurch auch in Wolfsburg ganz nah dran. Obwohl das aber auch mal anstrengend sein kann, wenn dein größter Kritiker jede deiner Aktionen im Spiel sieht (lacht).

"Man bleibt immer im Austausch"

Im letzten Jahr wurdest du dann zum VfL Bochum verliehen. Mit Thomas Reis hattest du dort ebenfalls einen Trainer, der dich sehr geschätzt hat und dich noch aus deiner Zeit beim VfL Wolfsburg kannte. Seid ihr beiden denn weiterhin in Kontakt?
Man bleibt immer im Austausch. Ich habe selbst zwar nie in der Jugend unter ihm gespielt, aber man ist sich immer wieder über den Weg gelaufen. Ich war bei fast jedem Spiel der U23 in Wolfsburg, die er zu meiner Zeit betreut hat und da kommt man zwangsläufig in Kontakt. Nach meinem Wechsel zum VfL Bochum hatten wir eine richtig gute Saison zusammen. 

Der größte Erfolg mit dem VfL Bochum war sicherlich der 4:2-Sieg gegen die Bayern. Wie du weißt, konnte auch der FCA im letzten Jahr die Münchner zuhause besiegen. Freust du dich denn schon auf das Wiedersehen mit dem Münchner Starensemble in wenigen Wochen?
Gegen Bayern zu spielen, ist immer geil. Jeder sagt, dass es das schwerste Spiel der Saison ist, dabei ist es eigentlich das einfachste. Du hast nichts zu verlieren und kannst im Grunde nur überraschen. 

Zuvor kommt allerdings erstmal Mainz 05 in die WWK ARENA. Die Nullfünfer haben einen guten Saisonstart hingelegt und sind aktuell noch ungeschlagen. Was erwartest du für ein Spiel?
Seitdem Bo Svensson die Mannschaft im Januar 2021 übernommen hat, geht es bei ihnen steil bergauf. Die Jungs hauen sich richtig rein und pressen sehr früh. Darauf müssen wir uns einstellen und von Beginn an richtig dagegenhalten. Wir wollen die drei Punkte und den Schwung für die nächsten Spiele weiter mitnehmen. 

Dein Tipp für die Partie gegen die Rheinhessen?
Das Ergebnis ist egal. Wir Spieler wollen gewinnen, der Staff will gewinnen, die Fans wollen gewinnen, also werden wir auch gewinnen. Der Wille ist das Entscheidende, am Ende reicht schließlich ein Tor Unterschied.

Alle Stadionbesucher können die neue Ausgabe des Stadionkuriers zum Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 für 1,00 Euro erwerben. Alle Mitglieder erhalten den Stadionkurier in der WWK ARENA kostenlos - und können die neue Ausgabe auch digital lesen.

Stadionkurier Ausgabe 2 // Saison 2022/2023

• Rexhbecaj: "Wir wollen die drei Punkte und den Schwung mitnehmen"
• Unser Gegner: 1. FSV Mainz 05 und Robin Zentner
• Was macht eigentlich Oliver Remmert?

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