

Leipzig im Check: Zurück mit neuem Selbstvertrauen
Erfolgreicher Umbruch bei den Sachsen
Am 8. Spieltag der Bundesliga empfängt der FC Augsburg RasenBallsport Leipzig in der heimischen WWK ARENA. Die Sachsen, die aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, wollen gegen die Rot-Grün-Weißen ihren guten Lauf bestätigen.
Die Saison begann für die Roten Bullen zwar holprig mit einer 0:6-Niederlage gegen den FC Bayern München, doch seitdem zeigte die Mannschaft unter ihrem neuem Trainer Ole Werner eine beeindruckende Form: Fünf Siege und zwei Unentschieden stehen seitdem zu Buche. Umso bemerkenswerter ist dieser Aufschwung nach dem umbruchsreichen Sommer.
In der Vorsaison landeten die Sachsen nur auf Platz sieben und verpassten erstmals die Qualifikation für den Europapokal. Schon im März hatte sich der Klub von Trainer Marco Rose getrennt. Nachfolger Zsolt Löw übernahm die Mannschaft zwar bis Saisonende, doch in der neuen Spielzeit entschieden sich die Verantwortlichen für Ole Werner – ein Glücksgriff, wie sich inzwischen zeigt.
Dass der Wechsel des 37-Jährigen von Werder Bremen überhaupt zustande kam, verdankte man einer glücklichen Fügung. Werner stand bei den Hanseaten nämlich eigentlich noch bis 2026 unter Vertrag. Weil er seinen Kontrakt vorzeitig nicht verlängern wollte, hatten ihn die Grün-Weißen freigestellt. Die Leipziger nutzten die Chance und warben den Fußballlehrer für eine Millionenablöse ab. Eine Investition, die sich bisher auszahlt, denn die Sachsen befinden sich unter seiner Regie wieder zurück in der Erfolgsspur – trotz eines personellen Umbruchs im Sommer.
Shootingstars und Routiniers
Benjamin Šeško (Manchester United), Xavi Simons (Tottenham Hotspur) und Loïs Openda (Juventus Turin) verließen allesamt den Klub. Über 100 Millionen Euro sollen die Leipziger dadurch erwirtschaftet haben. Ganz im Sinne der Leipziger Philosophie wurde das Geld in junge Talente investiert. Johan Bakayoko und Romulo zählen dabei zu den Shootingstars der bisherigen Saison und präsentieren sich in starker Verfassung. Aber auch altgediente Spieler wie Kapitän David Raum und Ridle Baku, beide zuletzt für die Nationalmannschaft nominiert, stechen unter Werner wieder hervor. Noch ist jedoch unklar, ob Baku gegen die Rot-Grün-Weißen auflaufen kann, nachdem er im Spiel gegen die Hamburger einen Schlag abbekommen hat.
Xaver Schlager wird nach seinem Comeback gegen den HSV auch in Augsburg erneut zum Kader der Leipziger gehören. Mit einer Passquote von über 90 Prozent zählt er zu den besten zehn Spielern der Bundesliga – noch vor Joshua Kimmich – und gilt als Herzstück im Mittelfeld der Roten Bullen. Unabhängig davon, ob Schlager in der Startelf steht oder nicht: Die Mannschaft von Ole Werner dürfte mit großem Selbstvertrauen in die WWK ARENA reisen. Der FCA muss sich daher auf eine anspruchsvolle Aufgabe einstellen, wie auch die Statistik belegt: Von bislang 18 Bundesliga-Duellen mit Leipzig konnten die Fuggerstädter lediglich eines für sich entscheiden. Zehn Mal gingen die Sachsen als Sieger vom Platz, sieben Begegnungen endeten unentschieden.
