

Heute vor zehn Jahren: FCA stürmt nach Europa
23. Mai 2015
Am 23. Mai 2015 – vor genau zehn Jahren – schrieb der FC Augsburg Vereinsgeschichte. Mit einem 3:1-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach krönten die Rot-Grün-Weißen ihre bis dahin erfolgreichste Bundesliga-Saison und sicherte sich am letzten Spieltag Platz fünf – gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League.
Ausgangslage vor dem Spiel
Der FCA reiste als Tabellensechster mit 46 Punkten in den ausverkauften Borussia-Park. Schalke lag mit zwei Punkten mehr auf Rang fünf, Dortmund und Bremen lauerten mit je drei Zählern Rückstand auf eine Patzer der Fuggerstädter. Schon ein Unentschieden hätte für die Qualifikation zum Europapokal reichen können – mit einem Sieg war sogar ein direkter Startplatz in der Europa-League-Gruppenphase drin. Die Ausgangslage war also vielversprechend, personell aber angespannt: Kapitän Paul Verhaegh (Gelb-Rot-Sperre) und Angreifer Raúl Bobadilla (Rotsperre) fehlten zum Saisonfinale.
Rückstand vor der Pause
Vor 54.010 Zuschauern startete der FCA mutig und kam durch Halil Altintop früh zur ersten guten Möglichkeit. Danach flachte die Partie zunächst etwas ab. In der 36. Minute nutzte Raffael einen Abpraller zur 1:0-Führung für die Gastgeber. Die Elf von Trainer Markus Weinzierl hielt zwar dagegen, blieb offensiv aber lange zu harmlos – das sollte sich nach dem Seitenwechsel grundlegend ändern.
Rote Karte als Wendepunkt
Kurz nach der Pause dann die spielentscheidende Szene: Gladbachs Havard Nordtveit sah nach einem Zweikampf mit Tobias Werner die Rote Karte. In Überzahl nahm der FCA das Spiel immer mehr in die Hand. Weinzierl brachte mit Tim Matavz und Sascha Mölders frische Offensivkräfte. In der 72. Minute glich Pierre-Emile Höjbjerg mit einem wuchtigen Distanzschuss zum 1:1 aus. Nur fünf Minuten später köpfte Matavz nach starker Vorarbeit von Shawn Parker zur 2:1-Führung ein. In der Nachspielzeit setzte Mölders mit einem gefühlvollen Heber den Schlusspunkt zum 3:1.
Historischer Erfolg
Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr – zumal Schalke parallel 0:2 beim HSV verlor. Der FCA kletterte in der Abschlusstabelle auf Rang fünf und qualifizierte sich damit für die Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs. „In Europa kennt uns keine Sau“ stand auf den Motto-Shirts, doch genau das sollte sich in der folgenden Saison ändern. Unvergessen bleiben die internationalen Reisen nach Liverpool, Belgrad, Alkmaar und Bilbao – und die besonderen Heimnächte in der WWK ARENA, in denen der FCA erstmals europäische Luft schnupperte.
Startelf: Hitz, Feulner, Hong, Klavan, Baba, Kohr, Baier, Esswein, Werner, Höjbjerg, Altintop
Eingewechselt: Matavz, Parker, Mölders
Auf der Bank: Manninger, Janker, Schuster, Kurz

- Tags:
- Historie
- Europa League