Nach fünf Spieltagen ist der SC Freiburg noch ohne Niederlage. Die Breisgauer sind eine eingespielte Mannschaft – und schicken sich an, wieder einmal eine der Überraschungen der Saison zu werden. Der Sport-Club im Check vor dem Duell am Sonntag (17.30 Uhr).

Das 0:0 beim 1. FSV Mainz hatte sportlich zuletzt für wenig Aufregung gesorgt, umso unterhaltsamer war jedoch die Pressekonferenz nach dem Spiel – auf der Trainer Christian Streich hart mit sich selbst ins Gericht ging. „Ich habe mich die letzten zwei Tage abartig geärgert“, erzählte der 56-Jährige. „Dieser Scheiß, am fünften Spieltag über den Europapokal zu reden - was mich wahnsinnig aufgeregt hätte, wenn das von irgendwo gekommen wäre - genau das habe ich gemacht.“

Streich war vor dem Spiel bei Gegner Mainz angesichts dessen Entwicklung in den vergangenen Monaten ins Schwärmen geraten und hatte die Nullfünfer als Kandidaten für das internationale Geschäft genannt. „Mainz kann alles gebrauchen - aber nicht so ein Zeugs von einem anderen Trainer, der nicht genug nachgedacht und sich zu einem solchen Blödsinn hat hinreißen lassen“, entschuldigte sich Streich.

Nach fünf Spielen noch ohne Niederlage

Sportlich hat der Freiburger Trainer in dieser Saison bislang wenig Grund zum Ärgern. Bereits am zweiten Spieltag sorgten die Breisgauer für eine Überraschung, als sie Borussia Dortmund 2:1 nach Hause schickten. Nach fünf Spielen hat der Sport-Club nun bereits neun Punkte auf dem Konto, neben dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg ist er als einzige Mannschaft noch ohne Niederlage.

Ein Grund für den starken Freiburger Start ist sicher, dass die Mannschaft eingespielt ist. Der Kern der Truppe spielt seit Jahren zusammen, von den Leistungsträgern konnten die Verantwortlichen im Sommer anders als zuletzt oft alle halten. Zusätzlich wurde die Mannschaft mit Verteidiger und U21-Europameister Nico Schlotterbeck (nach Leihe zu Union Berlin) sowie Mittelfeldmann Maximilian Eggestein (Werder Bremen) punktuell verstärkt. An der Seitenlinie ist Christian Streich ohnehin längst eine Institution, der Trainer betreut die Profis nun seit fast zehn Jahren.

Abschiedsspiel im alten Dreisamstadion

Eine einschneidende Veränderung steht dem Sport-Club allerdings kurz bevor. Nach der Länderspielpause zieht Freiburg Mitte Oktober mit einiger Verzögerung ins neue „Europa-Park Stadion“ um. Das Heimspiel gegen den FCA wird demnach die letzte Partie im alten Dreisamstadion sein.

Wie schnell sich Mannschaft, Trainer und Fans in ihrem neuen Wohnzimmer wohlfühlen, wird womöglich auch darüber entscheiden, wohin die Reise für den SC Freiburg in dieser Saison geht. Mit dem Abstieg hatten die Breisgauer in den vergangenen Jahren nichts zu tun, stattdessen könnte der Sport-Club nach seinem starken Start mal wieder zu den positiven Überraschungen der Saison zählen. Vom Europapokal wird Trainer Streich allerdings sicher noch nichts wissen wollen.

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