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!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball

Nachhaltigkeit 03.02.2019, 12:03
„!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ hat sich die Botschaft der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau zu eigen gemacht. Seit bereits 15 Jahren setzt sich die Initiative für eine wertschätzende und demokratische Gesellschaft ein, in der die Würde des Menschen unantastbar ist. Die Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau wurden am 27. Januar 1945 aus ihrer Gefangenschaft befreit. Rund um diesen Jahrestag erinnert der gesamte deutsche Fußball – Fans, Clubs und Verbände – an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Der 15. Erinnerungstag im deutschen Fußball wirbt um ein respektvolles Zusammenleben der Völker Europas. Dabei erinnert sich der FC Augsburg an seine jüdischen Mitglieder,  die Gebrüder Max und Isidor Einstoss. Sie stammten aus einer sportbegeisterten Familie und waren vor allem in der Leichtathletikabteilung des BC Augsburg aktiv, doch belegen historische Dokumente auch, dass sie nach dem Austritt aus dem BCA auch talentierte Fußballer waren. Schwester Frieda war leidenschaftliche Tennisspielerin, ein weiterer Bruder, Leopold, spielte Tischtennis. Im vermutlich einzigen jüdischen Verein Augsburgs, der Privaten Tennis-Gesellschaft Augsburg (PTGA), fanden Juden Mitte der 30er zusammen, um weiterhin ihren Sportarten nachzugehen. Jüdische Klubs erlebten in diesen Jahren einen gewaltigen Ansturm, auch wenn ihnen das Vereinsleben immer mehr erschwert wurde. Zunächst wurde ihnen lediglich die Erlaubnis entzogen, städtische Sportplätze zu nutzen, doch spätestens durch die Pogrome im November 1938 fand das jüdische Leben in Deutschland ein Ende. Was folgte, war die systematische Ermordung der Juden, unter deren Opfern auch viele Gründer und Spieler des Fußballs in Deutschland waren. Der 27. Januar 1945 gilt heute als ein Wendepunkt in der deutschen und europäischen Geschichte. Mit ihm wuchs die Hoffnung auf ein Leben in Würde und Freiheit für jedermann. Auch vor dem Hintergrund des eigenen Versagens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnert der deutsche Fußball inzwischen regelmäßig an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Mit vielen Maßnahmen engagiert er sich auch abseits des 27. Januars regelmäßig für ein faires Miteinander in unserer Gesellschaft. Während Frieda Einstoss mit ihrem Ehemann Kurt bereits im Jahr 1934 in die USA auswanderte, floh der Rest der Familie Einstoss erst 1939 nach Argentinien und konnte der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten gerade noch rechtzeitig entkommen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll Max Einstoss in Südamerika als Repräsentant des DFB gewirkt haben und sich auch mit Bundestrainer Sepp Herberger angefreundet haben.

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