Nach einer nahezu perfekten Zweitligasaison spielt Arminia Bielefeld 2020/21 seine insgesamt 17. Saison im deutschen Oberhaus. Die meisten Spieler sowie der Trainer betreten damit Neuland. Das Ziel auf der Alm lautet ganz klar Klassenerhalt.

Zehn Punkte Vorsprung auf Platz zwei, die meisten Siege (18), die wenigsten Niederlagen (2), die meisten Tore geschossen (65), die wenigsten Tore kassiert (30) – bei dieser Traumbilanz ist es kein Wunder, dass Bielefeld nach elf Jahren Abwesenheit und einer durchweg überzeugenden Saison 2019/20 den Aufstieg zurück ins deutsche Oberhaus feiern durfte.

Zusammen mit dem 1. FC Nürnberg ist die Arminia mit nunmehr acht Aufstiegen Rekordaufsteiger in die Bundesliga. Große Sommereinkäufe gab es in Bielefeld nicht. Bundesliga-Erfahrung bei den Neuzugängen bringt allerdings nur die FCA-Leihgabe Sergio Córdova mit. Der Stürmer bereitete auch gleich den Treffer zum 1:0 gegen Eintracht Frankfurt (1:1) am ersten Spieltag vor.

Arabi: "Paddelboot gegen 17 Motorboote"

Zwei Leistungsträger verließen den Aufsteiger derweil. Flügelspieler Jonathan Clauss, der fünf Treffer und acht Vorlagen in der Aufstiegssaison beigetragen hatte, kehrte zum RC Lens in seine französische Heimat zurück. Linksverteidiger Florian Hartherz wechselte zu Fortuna Düsseldorf. Für Cheftrainer Uwe Neuhaus ist diese Saison eine ganz besondere. Er coacht im Alter von 61 Jahren zum ersten Mal in der Bundesliga. Auch Kapitän Fabian Klos spielt seine erste Bundesliga-Saison. Der 32-Jährige war mit 21 Toren und elf Vorlagen Topscorer der vergangenen Spielzeit.

Bereits vor der Saison galt das Team als klarer Außenseiter. DSC-Sportchef Samir Arabi selbst bezeichnete seine Mannschaft als „Paddelboot, das gegen 17 Motorboote“ antrete. Doch die Bielefelder gingen mit dem nötigen Selbstvertrauen in die neue Spielzeit und starteten prompt verheißungsvoll. Nach dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal gegen Rot-Weiß-Essen (0:1) holte die Elf von Uwe Neuhaus zum Bundesliga-Auftakt einen Punkt in Frankfurt sowie in der Woche darauf drei Zähler gegen den 1. FC Köln (1:0).

Auf Kurs Klassenerhalt

Danach ging allerdings nicht mehr viel. Acht Niederlagen nach elf Spieltagen, davon zwischendurch sechs am Stück, mussten die Arminen bereits einstecken – wenn auch oft knapp. Gegen den Tabellenvorletzten Mainz (2:1) konnte die Neuhaus-Elf vor zwei Spieltagen immerhin den zweiten Saisonsieg einfahren. Damit steht sie aktuell mit sieben Zählern auf dem Relegationsplatz. Lediglich Mainz und Schalke, mit fünf beziehungsweise vier Zählern auf dem Konto, haben die Nordrhein-Westfalen noch im Rücken.

Trotzdem rudert man in Bielefeld munter weiter. Mit genügend Einsatz und aktuell lediglich drei Punkten Rückstand auf Platz 15 ist es keineswegs utopisch, dass das Paddelboot am Ende der Saison noch ans sichere Ufer schippert.

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