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FCA-Ikone Helmut Haller in der Saison 1973/74

"Hemads" Rückkehr aus Italien

50 Jahre Meisterschaft in der Regionalliga Süd

Verein 16.04.2024, 14:00

Ehre, wem Ehre gebührt – mit einem Traditionsspieltag gegen den SV Werder Bremen (Samstag, 27. April, 15.30 Uhr) lässt der FC Augsburg die Erinnerung an die Regionalliga-Meister von 1974 noch einmal aufleben. Heute im Fokus: „Hemads" Rückkehr aus Italien. 

Die Stadt Jesolo ist nicht nur ein beliebter Urlaubsort an der italienischen Adriaküste, sondern auch der Ausgangspunkt für eine ganz besondere Rückkehr: Im Sommer 1973 verbrachte Helmut Haller, der wohl größte Fußballer Augsburgs, seinen Urlaub am Strand von Jesolo, gemeinsam mit Josef Neumaier, dem dritten Vorsitzenden des FC Augsburg. Schon zuvor kamen Gerüchte auf, dass „Hemad“, so sein Spitzname seit Kindheitstagen, mit einem Wechsel in die Heimat liebäugelt.

1962 war Haller vom BC Augsburg zum FC Bologna gewechselt – für eine Ablösesumme von 200.000 Mark. Schnell spielte sich der Blondschopf in die Herzen der Tifosi: 57 Tore erzielte „Il Biondo“ in 208 Spielen für den italienischen Meister von 1963/64, ehe Haller 1968, zwei Jahre nach der Weltmeisterschaft in England, zu Juventus Turin weiterzog. Es folgten zwei weitere Meisterschaften – 1966/67 und 1971/72 – und das Erreichen des Landesmeister-Endspiels 1973, das die „Alte Dame“ in Belgrad 0:1 gegen Ajax Amsterdam verlor.

„Haller-Haller-Hallerluja“

33 Jahre war Haller zu diesem Zeitpunkt alt, doch immer noch ein Virtuose am Ball. Eisern kämpfte der FCA um die Rückkehr seines verlorenen Sohnes, der am 21. Juli 1939 im Augsburger Stadtteil Oberhausen das Licht der Welt erblickte. Haller sollte der Star-Neuzugang vor der Regionalliga-Saison 1973/74 werden – und wurde es letztendlich auch. Neumaier einigte sich mit Juve-Boss Giampiero Boniperti in Italien und machte den Transfer perfekt. 

Hallers Rückkehr in die Rosenau löste eine nie dagewesene Begeisterung aus. Die Fans huldigten ihrem Idol mit dem berühmten „Haller-Haller-Hallerluja“ und strömten in Massen ins Stadion. Vor der Saison hatte es Zweifel gegeben, ob Haller angesichts seines fortgeschrittenen Alters noch den hohen Erwartungen gerecht werden könnte. Die Antwort: Er konnte. Als technisch versierter Spielmacher führte der der 33-fache Nationalspieler die Rot-Grün-Weißen zur Regionalliga-Meisterschaft 1974 – dabei gelangen Haller zehn Treffer und etliche Vorlagen.

Bundesliga-Traum knapp verpasst

„Diesen Mann hat uns der liebe Gott geschickt“, frohlockte der damalige FCA-Trainer Milovan Beljin, schließlich versprühte Haller auch außerhalb des Platzes eine besondere Aura. Augsburg lag „Hemad“ zu Füßen und hoffte auf den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga – dieser wollte allerdings nicht gelingen. In der Aufstiegsrunde landeten die Fuggerstädter hinter Tennis Borussia Berlin auf Platz zwei und verpassten denkbar knapp den Sprung ins deutsche Oberhaus.

„Dass ich nie in der Bundesliga gespielt habe, ist gewiss der kleine Makel in meiner Laufbahn“, sagte Haller einige Jahre später. Am 11. Oktober 2012 verstarb der Vize-Weltmeister von 1966 nach schwerer Krankheit – die Erinnerung an seine Dribblings und Tore sowie an die „Saison der Superlative“ wird aber für immer bleiben.

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Tags:
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Traditionsspieltag