Framberger: "Hatte schon immer ein klares Ziel vor Augen"
Ein klarer Fall für die Geschichtsbücher: Raphael Framberger ist der erste waschechte Augsburger, der über den eigenen Nachwuchs den Sprung in die Bundesliga geschafft hat. Vor ziemlich genau einem Jahr gab der Abwehrspieler beim Auswärtsspiel in Wolfsburg sein Debüt, inzwischen hat er es auf bereits acht Bundesligaspiele gebracht. Walter Sianos traf ihn vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt zum Interview.
Du spielst beim FCA, seit du 9 Jahre alt bist, also bereits 14 Jahre lang. Das ist eine sehr lange Zeit in diesem Geschäft.
Forever FCA! (lacht) Für mich ist das normal, weil ich es nicht anders kenne. Bisher gab es für mich noch nie einen Grund, den Verein zu wechseln und ich habe mich immer sehr wohl gefühlt. Es kann also gerne noch lange so weitergehen.
Du bist ein bodenständiger und bescheiden auftretender Typ. Keine Undercut-Frisur, kein tätowierter Unterarm, kein Swag-Alarm bei den Klamotten.
Eine Frisur hat ja jetzt nicht unbedingt etwas mit Bodenständigkeit zu tun. Aber es stimmt schon, ich bin privat ein etwas unauffälligerer Typ und fühle mich damit auch sehr wohl. Ich glaube außerdem, mir würde gar keine Undercut-Frisur stehen und was Tattoos angeht, ich finde die bei anderen Leuten okay, möchte aber selber keine haben.
Du kämpfst mit Daniel Opare um die Position des rechten Verteidigers. Interessant ist, dass ihr euch auch im Hotel das Zimmer teilt.
Das hat sich im Trainingslager so ergeben und wir haben es dabei belassen. Wir verstehen uns gut und Daniel ist ein lustiger Typ, der mich immer wieder zum Lachen bringt.
Trotz deines noch jungen Alters musstest du schon einige Rückschläge in Form von Verletzungen ertragen. Mal war es der Meniskus, mal das Kreuzband. Man muss schon stark sein, um da wieder zurückzukommen, oder?
Im ersten Moment ist man ziemlich am Boden, aber irgendwann nimmt man die Situation an und beißt sich wieder rein. Leider gehören solche Verletzungen wohl zu unserem Beruf.
Du hast fast alle Nachwuchsteams des FCA durchlaufen. Ab wann wurde dir bewusst, dass es mit einer Profikarriere klappen könnte.
Ab der U15 lief es schon sehr gut bei mir und das ging dann immer irgendwie so weiter bis zur U23. Ich habe öfter mal bei den Profis mittrainiert oder war im Trainingslager dabei, irgendwann hofft man dann natürlich, ein fester Bestandteil des Teams zu werden.
Dein Vertrag geht bis 2021. Das ist eine lange Zeit.
Für mich ist dadurch etwas in Erfüllung gegangen. Man träumt ja schon als kleiner Junge von einem Bundesliga-Vertrag. Umso schöner, dass es dann auch noch in meiner Heimatstadt geklappt hat.
Immer in Augsburg gelebt, immer für den FCA gespielt. Aber die Wege im Profifußball sind unergründlich. Hast Du schon mal Angst bei dem Gedanken gehabt, dass dich dein Weg irgendwann zu einem anderen Klub und damit in eine andere Stadt führen könnte?
Soweit habe ich bisher noch nicht gedacht. Als Profi kann man sowieso nicht wirklich langfristig planen, der Fußball ist tatsächlich sehr unberechenbar.
Dein Leben ist sehr von Fleiß und Disziplin geprägt. Bist du nie auf „normale“ Jugendliche neidisch gewesen, die in ihrer Freizeit Party machen?
Nein, ich hatte immer ein klares Ziel vor Augen und letztendlich habe ich ja dennoch immer das getan, was mir am meisten Spaß gemacht hat, nämlich Fußballspielen. Aber es ist ja jetzt auch nicht so, dass wir die totalen Spaßbremsen sind, die nie feiern. Das machen wir schon, aber natürlich auf eine gemäßigte Art und Weise.
Das komplette Interview mit Caiuby lesen Sie beim Heimspiel gegen Eintracht Frankurt im Stadionkurier. Als Vereinsmitglied können Sie den neuen Stadionkurier bereits vorher online lesen. Einfach mit dem Mitglieder-Login anmelden und den neuesten Stadionkurier herunterladen.
STADIONKURIER AUSGABE 11 | SAISON 2017/2018
- Interview mit Raphael Framberger: „Ich hatte schon immer ein klares Ziel vor Augen!“
- Was macht eigentlich ... ? Sören Dressler
- Unser Gegner im Portrait: Niko Kovac
- Glosse: Vereinswechsel leichtgemacht – diese Zeiten sind vorbei ...
- u. v. m.